Auf 239 Kilometern Länge verläuft der Mosel-Radweg von der deutsch-französischen Grenze bis zum Deutschen Eck in Koblenz. Wer sich auf Radreisen entlang des ältesten Weinanbaugebiets der Republik begibt, darf romantische Impressionen und kulinarische Hochgenüsse erwarten. Vorbei an der Trier Porta Nigra geht es in Winzerdörfer und überall an den Steilhängen links und rechts des Stroms gedeihen Millionen von Reben. Das naturgemäß eher flache Relief des Radwegs überlässt Reisenden viel Zeit zum Staunen und Genießen und über nahezu jeder Ansiedelung thront eine mächtige, mittelalterliche Burganlage. Anheimelnde Fachwerkromantik und alteingesessene Weinlokale laden dazu ein, Station zu machen und in den Sommermonaten zelebriert man allerorts rauschende Winzerfeste.
125 Weinorte reihen sich entlang des Radweges gleichsam an einer Perlenkette auf und der Ort Neumagen markiert den ältesten unter ihnen. Schon zu Zeiten der Römer wusste man die idealen klimatischen Bedingungen an der Mosel zu nutzten und so darf man im Rheinischen Landesmuseum in Trier eine antike Besonderheit bestaunen. Das „Neumagener Weinschiff“ stammt aus dem Jahre 220 und war als Grabstein für einen römischen Weinbauern konzipiert. Einen hölzernen Nachbau bestaunt man im Hafen von Neumagen-Dhron. Hier befinden sich auch bedeutende Weinlagen, an denen vorwiegend Riesling verkostet wird. Im Neumagener Rosengärtchen werden exquisite Tropfen angebaut und eine pittoreske Märtyrerkapelle macht jene Weinlage auch zu einem optischen Leckerbissen.
In Brauneberg liegt mit dem Juffer-Weinberg einer der ertragreichsten und steilsten Hänge der gesamten Mosel. Zu jener Weinlage gehört die Brauneberger Kammer, die mit 0,38 Hektar die kleinste Einzellage in Deutschland meint und süffige Jahrgänge hervorbringt. Alljährlich im Juli veranstaltet die Gemeinde das örtliche Weinfest und bietet auf Radreisen die Option, die edelsten Tropfen kennen zu lernen. Auf der Nussbaumallee flaniert man an Winzerständen vorbei und genießt im Hintergrund das Panorama des malerischen Juffer. Weinköniginnen, musikalische Umrahmung und Gaumenfreuden machen Festivitäten an der Mosel zu einem unvergesslichen Erlebnis.