Der etwa 160 Kilometer lange Berlin Mauerradweg, der den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlange zwischen Ost- und Westberlin beschreibt, kann erwandert oder mit dem Rad befahren werden. In den meisten Abschnitten verläuft die Route auf dem einstigen Zollweg von Westberlin, oder auf dem Kolonnenweg, der von den DDR-Grenztruppen zu Kontrollfahren genutzt wurde.
Auf dem gut und übersichtlich ausgeschilderten Berlin Mauerradweg wechseln historisch interessante Strecken, auf welchen teilweise noch Mauerreste zu sehen sind, mit landschaftlich wunderschönen Abschnitten ab, zusätzlich erhält man an rund 40 Stationen Informationen über die Teilung von Deutschland, über den Bau, wie auch über den Fall der Berliner Mauer am 9.11.1989. Außerdem zu sehen sind unter Denkmalschutz stehende alte Grenzbefestigungen, Wachtürme und Kontrollstellen. Der Berlin Mauerradweg gliedert sich in mehrere Einzelstrecken, alle relevanten Stationen sind bequem mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. In die Bahnen ist die Mitnahme von Fahrrädern gestattet.
Erste Etappe: Potsdam – Spandau, 35 Kilometer
In Potsdam selbst sind unter anderem das Schloss Sanssouci und das historische Stadtviertel zu besichtigen. Nach einer Überquerung der Glienicker Brücke, auf der einst im Kalten Krieg die USA und die Sowjetunion Spione ausgetauscht haben, verläuft der Berlin Mauerradweg entlang des Flusses Havel, durch den mittig die Deutsch-Deutsche Grenze führte. Nun radelt man zum Wannsee und setzt mit der Fähre nach Kladow über. Am Groß-Glienicker See ist ein Originalstück der Mauer und vor Spandau das Fort Hahnenberg zu besichtigen. In Spandau selbst ist die Altstadt einen Besuch wert.
Zweite Etappe: Spandau – Hohen Neuendorf, 40 Kilometer
Losgeradelt wird am Berlin Mauerradweg durch den Spandauer Forst, einst DDR Sperrgebiet, dann entlang des nieder-Neuendorfer Kanals. Hier lohnt ein Abstecher zu den Riesen-Eichen, die über tausend Jahre alt, über 25 Meter hoch und bis zu 6,15 Meter dick sind. Jetzt geht es weiter vorbei am Laßzinsee, entlang der Havel. Zuletzt fährt man am Berliner Mauerradweg durch die Stolper Heide Richtung Hohen Neuendorf.
Dritte Etappe: Hohen Neuendorf – Berlin Mitte, 37 Kilometer
Durch die Sumpflandschaft des Naturschutzgebiets Tegeler Fließtal, an den stillgelegten Gleisen der Heidekrautbahn entlang, vorbei am Märkischen Viertel fährt man nun bereits Richtung Berlin Mitte, wo es zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor, den Prachtboulevard „Unter den Linden“ und den Potsdamer Platz zu besichtigen gibt.
Vierte Etappe: Berlin Mitte – Berlin Schönefeld/Grünau, 41 Kilometer
Los geht´s am „Stasi-Hauptquartier“ zum „Checkpoint Charlie“, einer der bekanntesten Grenzübergänge der Hauptstadt und oft Schauplatz spektakulärer Fluchtversuche. Später an der Spree findet man den längsten erhaltenen Mauerabschnitt Berlins, der mit Bildern von Künstlern aus aller Welt bemalt ist. Über die Oberbaumbrückte aus dem 18. Jahrhundert radelt man nun am Berliner Mauerradweg über Landwehrkanal, Heidekampgraben und Teltowkanal nach Schönefeld/Grünau.
Fünfte Etappe: Berlin Schönefeld/Grünau – Potsdam, 47 Kilometer
Der Berlin Mauerradweg führt auf dieser Strecke nach Marienfelde, wo einst ein Sammel- und Durchgangslager existierte und sich heute eine Erinnerungsstätte sowie ein Museum befindet. Durch die „Geisterstadt“, einst militärisches Areal, folgt man danach dem Teltowkanal, dann dem Königsweg, zum ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinde, deren Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Am Ufer des Griebnitzsees radelt man zuletzt zurück nach Potsdam.