Der Oder-Neiße-Radweg ist Deutschlands östlichster Radfernweg. Er wurde vor einigen Jahren sogar zur Modellroute für das deutschlandweite Radfernwegenetz auserwählt. Einheitliche Qualitätsstandards ließen einen der beliebtesten Radwege Deutschlands entstehen. Seine Gesamtlänge von der Quelle bis zur Ostseeküste beträgt 630 Kilometer und ist bestens ausgebaut. Meist verläuft die Route in Flussnähe auf Radwegen und ruhigen Landstraßen.
Für eine Radtour von Zittau bis zur Ostsee bietet es sich an, 10 Tage einzuplanen. In Zittau stoßen die Grenzen Deutschlands, Polens und Tschechiens aneinander. In der sehenswerten, historischen Altstadt ist vor allem der Kulturpfad zu empfehlen. Dieser führt zu Rathaus, Marstall und Blumenuhr. Außerdem kann das berühmte Zittauer Fastentuch in der Kreuzkirche besichtigt werden.
Auf dem Weg Richtung Görlitz treffen Radfahrer auf das malerisch gelegene Barockkloster Marienthal. Ganz in der Nähe befindet sich die energieökologische Modellstadt Ostritz. Sie war Teil der EXPO 2000 und hat sich der Nutzung regenerativer Energiequellen verschrieben. Ein absolutes Highlight der Tour ist die Stadt Görlitz. Die makellos restaurierte Altstadt zählt zu den schönsten in Deutschland. Viele historische Gebäude aus verschiedenen Epochen schmücken die Stadt.
Fürst-Pückler-Park am Oder-Neiße-Radweg
Durch Wald- und Heidelandschaft geht es entlang der Neiße weiter nach Bad Muskau. Hier wartet mit dem Fürst-Pückler-Park ein UNESCO-Weltkulturerbe auf die Besucher. Er zählt zu den größten Landschaftsparks Europas und bietet außergewöhnliche Naturerlebnisse, die hervorragend mit dem Fahrrad erkundet werden können. Im weiteren Verlauf erreicht der Oder-Neiße-Radweg den ostdeutschen Rosengarten. Hier staunen Reisende über 40.000 Rosen, die auf zwei Flussinseln erblühen. Nur einige Kilometer entfernt erinnern riesige Krater an den Braunkohletagebau in der Lausitz, der heute rekultiviert wird. Bei Ratzdorf mündet die Neiße in die Oder. Der Radweg führt hier größtenteils auf dem Oderdeich Richtung Frankfurt. Ein kurzer Abstecher zum Kloster Neuzelle ist lohnenswert. Seine barocke Stiftskirche und die Schwarzbierbrauerei laden zum Verweilen ein. Auch die St. Nikolaikirche in Eisenhüttenstadt ist sehenswert.
Die Strecke durch den Oderbruch fasziniert mit seiner herrlichen Natur. Kurz hinter Frankfurt führt der Oder-Neiße-Radweg auf die Lebuser Höhen, wo sich eine fantastische Aussicht bietet. Auf dem Weg nach Schwedt bietet sich ein Abstecher zum Schiffshebewerk Niederfinow an. Das technische Meisterwerk wurde 1934 in Betrieb genommen und beeindruckt noch immer zahlreiche Besucher mit der Überwindung von 36 Höhenmetern. Durch den Nationalpark Unteres Odertal führt der Radweg weiter nach Mescherin. Hier trennt sich die Route Richtung Ostsee von der Oder, die auf polnischem Gebiet weiterfließt. Durch eine hügelige Landschaft geht es über Penkun mit seinem malerisch gelegenem Schloss nach Löcknitz.
Durch die Ueckermünder Heide führt die Radtour zum Stettiner Haff. In Ueckermünde kann das Haffmuseum besucht werden. Marienkirche, Hafen und Pommernschloss machen den Ortskern zu einem besonders sehenswerten Erlebnis. Ein schöner Radweg führt direkt vom Ueckermünder Hafen zum Sandstrand. Als Abschluss der Reise kann hier ein entspanntes Bad im Stettiner Haff genommen werden. Wer dabei auf den Geschmack gekommen ist, kann mit der Fähre nach Usedom übersetzen und dort seinen Urlaub verlängern.