Wo Werra und Fulda sich küssen – da beginnt die Weser! In neun Tagen kann man den Fluss bei einer Weser Radtour mit dem Rad bis nach Bremen begleiten, durch enge Täler mit steilen Hängen ebenso wie durch Aufweitungen, wo der Fluss gemächlich dahinfließt. Wie an kaum einem anderen Fluss kann man bei einer Weser Radtour einen Fluss abseits von Hauptverkehrsstraßen erleben. Die sehr abwechslungsreiche Landschaft bietet über weite Strecken fast unberührt erscheinende Natur. Dazwischen zeugen malerische Bauten und Ruinen von der wechselvollen Geschichte dieses Wasserweges. Schließlich lebten hier schon die Kelten, Franken und Römer!
Gleich zu Beginn der Weser Radtour begeistert Hann. Münden mit rund 700 Fachwerkhäusern und dem berühmten Weserrrenaissance-Rathaus. Einige Kilometer weiter wartet das ehemalige Benediktinerkloster Bursfelde mit seinen gut erhaltenen romanischen Wandmalereien. Auf dem Weg nach Bad Karlshafen, einst zur Ansiedlung von Hugenotten gegründet, liegt ein sehenswertes Mühlen-Freilichtmuseum. Am Fuß des Sollings geht es auf der Weser Radtour durch ausgedehnte Wälder vorbei zum Kloster Corvey, einem der bedeutendsten karolingischen Klöster. Schließlich wartet auch noch einer der prachtvollsten Bauten der Weserrenaissance auf eine Besichtigung: Schloss Bevern.
Von Bodenwerder, wo der „Lügenbaron“ von Münchhausen seinen Wohnsitz hatte, radelt man ins Emmertal mit Schloss Hämelschenburg, einem der schönsten Renaissanceschlösser in Deutschland. Anschließend verlockt die mittelalterliche Rattenfängerstadt Hameln zum Bleiben. Der Aufbruch wird durch müheloses Dahinradeln auf dem flachen Radweg nach Rinteln belohnt. Der historische Marktplatz hier ist seit dem 13. Jahrhundert unverändert geblieben! Nun fährt man weiter nach Bad Oeynhausen mit dem „Jordansprudel“. Das ist die größte kohlensäurehaltige Thermalsolequelle der Erde. Aus über 720 Meter Tiefe schießt sie mit 36 Grad Celsius bis zu 42 Meter hinauf und fördert jede Minute etwa 6000 Liter Wasser zu Tage – in einer riesigen Fontäne, die der Wind dramatisch verweht.
Bei Porta Westfalica verengt sich das Tal zwischen Wiehen- und Wesergebirge. In Minden trifft die Weser auf den Mittellandkanal. Wer sich für diese Ingenieursleistung nicht interessiert, kann seine kulturellen Bedürfnisse je nach Geschmack in ganz unterschiedlichen Museen befriedigen: Unter anderem warten in Minden Kaffeemuseum, Preußenmuseum, Puppenmuseum und sogar ein Knopfmuseum! Von Minden aus werden die Wege der Weser Radtour nun immer flacher, schließlich beginnt hier die norddeutsche Tiefebene. Die historische Altstadt Nienburgs ist von Schutzwällen und Befestigungsanlagen umgeben. Von hier aus radelt man durch kleine Dörfer übers flache, mit Windmühlen bestandene Land bis nach Verden, einem Zentrum der Pferdezucht. Von hier geht es weiter zur Hansestadt Bremen mit ihren Sehenswürdigkeiten. Die Heimreise von der Weser Radtour kann mit der Bahn oder per Rücktransport nach Hann. Münden erfolgen.